Aindling - Via Julia bis Salzburg - Alpe Adria bis Tarvis - Soca-Tal - Porec
Nachdem wir letztes Frühjahr über die Via Claudia Augusta und Venedig nach Porec geradelt waren, sollte es dieses Jahr die Via Julia bis Salzburg, der Cyclovia Alpe Adria bis Tarvis und als Höhepunkt das Soca-Tal sein.
Kurz vor Abfahrt kündigte der Wetterbericht ein Polartief an. Sollen wir oder sollen wir noch warten? Egal, die Planung steht und die Taschen sind gepackt und vor allem, was wissen denn schon die Meteologen?
Dass es viele Höhenmeter geben würde, wußten wir, hofften aber, dass es nach dem Predil Pass doch eher abwärts Richtung Meer gehen würde. Aber das Soca-Tal lehrte uns was Anderes.
08:00 h fahren wir bis Derching und treffen dort Michael, der uns bis FFB begleiten wird. Da er ohne Gepäck fährt, ist er doch eher unterfordert.
Ab Steindorf fahren wir dann auf der Via Julia abseits von Hauptstraßen und manchmal auf unbefestigten Wegen.
In den Stadtdurchfahrten herrscht allerdings starker Autoverkehr. in Grünwald geht es zunächst steil in Kehren hinunter zur Isar und danach genauso steil wieder bergauf.
Im Hofoldinger Forst bekommt Reìngard Muskelkrämpfe in den Beinen so beschließen wir in Sauerlach zu übernachten.
Im Hotel Sauerlacher Post wollte man an der Rezeption 92,00€ von uns. Über HRS geht es dann für 62,00.
Wir müssen die Räder auf dem Pkw-Parkplatz im Freien abstellen,obwohl es im Haus schon noch eine Unterstellmöglichkeit gegeben hätte.
Im Gasthof essen wir noch sehr gut.
Stahlrösser Abfahrtsbereit in Kissing schon Kurze-Hosen-Wetter
Hofoldinger Forst mit Wildschweingehege
Hotel Sauerlacher Post Endstation 1. Tag.
Die Nacht war furchtbar. Obwohl das Zimmer großzügig, sauber und die Betten super waren, haben wir kaum geschlafen.
Die Hauptstraße war so laut und irgend ein Aggregat hat alle drei Minuten gebrummt. wegen dem Lärm konnten wir kein Fenster öffen und es war extrem warm im Zimmer, obwohl die Heizung aus
war.
Frühstück aber war topp und um 08:00 h beim losfahren fing es an zu regnen.
Also Regenhose und Jacke raus und Gamaschen anziehen.
Über Schotterwege im Ayinger Forst geht es weiter. Nach ein paar Minuten können wir die Regensachen schon wieder ausziehen.
Trotz Panikmache der Radiosender vor Polarlufteinbruch fahren wir in kurzer Hose und teilweise auch kurzem Shirt.
Die Wegweisung ist manchmal gut, oft aber auch fehlend oder irreführend. Als wir an der Mangfall vorbei kommen, entscheidet Reìngard, dass wir am Fluss entlang bis Rosenheim radeln. Es ist zwar
alles Schotter aber eben und es gibt viel zu sehen. Etliche Häuser stehen hoch am Flussufer und haben ihre Gärten bis hinunter zum Fluss.
Obwohl laut der Via Julia Homepage der Weg nördlich der Mangfall durch die Dörfer verläuft,stehen direkt am Mangfallradweg auch Via Julia Schilder.
Leider schwächelt noch vor dem Chiemsee mein Handy-Akku und so endet da die gps- Aufzeichnung.
Uns soll das ein Zeichen sein. Von Westen her wird es immer dunkler und so checken wir in Seebruck in der Chemsee Pension ein, als es gerade zu nieseln anfängt. Da alle Doppelzimmer belegt sind,
begnügen wir uns mit dem noch freien Einzelzimmer. Da das Bett 140 cm Breite hat, ist das kein Problem. Da hatten es wir schon enger.
In voller Regenmontour starten wir um 09:00 h bei leichten Regen. Es ist ein ständiges auf und ab und führt teilweise auch über Schotter und Waldwege. Zwischendurch immer wieder Schneegestöber.
Der GPX-TrackVia Julia endet dann wohl am Grenzfluss Saalach zwischen D. und Österreich. Mangels Beschilderung fahren
wir mit Osmand-Navigation zum Mozartplatz und buchen dort bei der Tourist Info ungesehen ein günstiges Hotel. Da es Schneeregen gibt, treibt es uns schnell ins Hotel und wir lassen das
Fotografieren.
Hotel Heinsperger Hof 80,00€ incl. Frühstück (auf das wir aber auch gerne verzichtet hätten.)
Ich habe die Nacht schlecht geschlafen. Meine Gedanken kreisen um das Wetter. Sollen wir mit dem Zug auf die Alpensüdseite fahren? Oder gehen wir durch die Widrigkeiten hindurch? Bei
2 Grad Celsius geht es regenfrei entlang der Salzach auf Kieswegen nach Hallein. Einmal müssen wir die Räder über einen umgestürzten Baum, den wohl der Sturm vom Vortag umgeblasen hat,
hinüberheben.
In Hallen ist der Radlweg wegen Hochwasserschutzarbeiten unangekündigt mit einem Bauzaun verschlossen. Schilder Fehlanzeige.
Wir kommen gut voran, zumal es schön sonnig wird und sind schon nachmittags in St. Johann im Pongau und checken im Sporthotel Alpenland ein. Das wurde mit Bedacht gewählt, da es bei dem
angekündigten Temperatursturz Hallenbad und Sauna bietet.
Abendessen als Halbpensionsgast war grandios, zumal wir im Nachhinein feststellten, dass uns nur die Getränke berechnet worden waren.
uns ist ganz mulmig wenn wir den vielen Schnee sehen, der gestern fast ununterbrochen vom Himel gefallen ist. Da es in der Früh noch 0 Grad hat, lassen wir uns mit Frühstücken Zeit und
starten erst um 10:30 h.
Bei Tageshöchsttemperatur von 4 Grad durchfahren wir das Gasteiner Tal.
Im Straßentunnel nach Schwarzach ist der Radler zwar durch eine Betonmauer von den Autos getrennt, aber der Lärm der Autos und LKW erreicht locker das Niveau von startenden Flugzeugen.
Nach der extra Portion Feinstaub schrauben wir uns immer höher durch die ganzen Gasteins - Dorfgastein , Bad Hofgastein. In Bad Gastein füllen wir auf einem Golfplatz das dort aus einem Hahn
sprudelnde,und angeblich unsterblich machende Thermalwasser in unsere Flaschen. Dann geht es noch hoch hinauf nach Böckstein auf 1174 hm.
Die Wartezeit bis zur Bahnverladung verbringen wir in dem geheizten Bahnhof.
Pro Rad sind 5,00 € fällig, wir fahren umsonst die 11 Minuten bis nach Mallnitz auf die Südseite der Tauern.
Auch hier ist es bitterkalt und wir ziehen als Wind und Kälteschutz alle Regenklamotten an.
Rasant und steil geht es bergab. Aber leider nicht allzu lange. Immer wieder kommen Gegenanstiege, die uns bei der Eiseskälte besonders zusetzen.
Da es bereits auf 18:00 h zugeht nehmen wir im Gasthof Richter ein Zimmer für 62,00 €. Das Haus hat schon mehrere 100 Jahre hinter sich, aber hinter dicken Mauern schlafen wir sehr gut.
Am Morgen liegt noch Reif auf den Autos. Ein paar Kilometer weiter kommen wir durch einen schönen größeren Ort mit vielen Übernachtsmöglichkeiten. Das hätten wir gestern auch noch
geschafft.
Obwohl es ganz leicht bergab geht kommt es uns aufgrund des starken Südwinds wie bergauf vor.
In Spittal erwartet uns Sonne pur und wir gönnen uns im Cafe Moser Kaffee und Torte.
Weiter mit Gegenwind führt der Radlweg entlang der Drau. Wegen dem Schneechaos vom Mittwoch liegen auf dem Weg frische Zweige und Blätter und in den Gärten und Wiesen noch etliches an
Schnee.
Uns wird erst in Villach warm als wir durch die Altstadt flanieren und an einer Bank an der Drau uns ausruhen.
Wir nehmen im Hotel Mosser das dort günstigste Zimmer für 92,-- €. Es ist gerade Messe in Villach und die Zimmer sind rar.
Die Altstadt ist schnell abgelaufen und wir gehen noch die Drau entlang.
Von Most na Soci geht es steil auf der 102 bergauf Auf der Radkarte ist da auch ein normaler Radweg eingezeichnet. Auf den ersten 5 km fahren wir auch auf Asphalt, als plötzlich in Log das
Schild Richtung Kanal nach rechts in einen Wiesenweg weist. Dieser wird zu grobem Gleisschotter und geht steil in die Tiefe, um dann nach einer Kehre genauso steil nach oben zu führen. Ich kann
mit Not mein Rad die 200 m noch oben schieben, aber Reìngard steckt fest. Ich gehe zurück, wir nehmen die Taschen vom Rad und so bring ich das Rad und Reìngard die Taschen nach oben.
5 km weiter haben wir dann wieder Asphalt unter den Rädern und wir rollen schon etwas ausgepowert in Kanal ein. Im TICKETS erfahren wir, dass es erst ab Plave einen Radweg nach Solkan gibt.
Einen Hinweis auf diesen Radweg suchen wir auf der von vielen Lkws befahrenen Straße nicht, sondern finden ihn nur nach genauem Kartenstudium.
Im Gegensatz zum restlichen slowenischen Radwegenetz ist dieser dann in seinem Verlauf überdimensional ausgeschildert. Alle 500 m ein Fahrrad auf den Boden gemalt und ein blauesFahrradwegschild,
zusätzlich weißer Mittelstrich und stylische Ruhebänke mit Abfalleimer.
Auch hier aber ein auf und ab und nach 8 km in Solkan endet er auch schon wieder.
Ich lasse mich von Osmand durch Nova Gorica in Richtung Triest führen. Meist auf guten Radwegen.
30 km vor Triest machen wir Trinkpause in einem Café. Als wir dann 10 km weiter geradelt sind, spüre ich, dass sich mein Rücken so leicht anfühlt.
Mein Rucksack liegt noch im Cafe! Schei............
Ich nehme meine Taschen vom Rad und lasse Reìngard darauf aufpassen und hetze ohne Gepäck zurück. Wie leicht kann Radfahren sein......
Der Rucksack ist noch da und dann geht es halt nochmals Richtung Triest
In Sistiana ist Schluss. Wir spazieren noch runter zum Meer und erleben dort typisches Italien mit Imbissbuden, aus denen laute Musik schallt und mit großen Parkplätzen davor. Dazu die Jugend,
die die Autos mit Vollgas durch die Straßen hetzt.
Gestern hat uns ein Ehepaar aus Dortmund, welches schon seit 1992 dort Urlaub macht, uns den Rilkeweg empfohlen. Gleich nach dem Frühstück laufen wir den hoch über den Steilklippen ab. Uns
kommen etliche Wanderer mit Rucksäcken entgegen, die den Alpen Adria Trail laufen.
Wir wären noch einen Tag geblieben, um die Umgebung von Triest noch näher zu erkunden, aber unser Zimmer ist nicht mehr frei.
So rollen wir 12 km bergab Richtung Triest und folgen den Hinweisschildern Slowenia. Plötzlich befinden wir uns auf einer vierspurigen Autobahn, die wir dann schleunigst an der nächsten Abfahrt
verlassen.
Wir schauen uns die schöne Altstadt von Muggia an und nachdem im Hotel, das uns gefallen würde, auch kein Zimmer frei ist, nehmen wir einfach weiter die wenig befahrene Straße am Meer
entlang. Schon wieder überqueren wir die Grenze nach Slowenien und erreichen Izola.
Am Meer entlang über Portoroz und Piran nach Kroatien.
Vom Hotel Delfin, welches zwar gute Betten, aber miserables Frühstück bot, schlängeln wir uns Richtung Portoroz die Straße hoch. Zunächst reihen wir uns auf den Parenzana ein, entdecken aber in
Jucija eine direkte Verbindung nach Portoroz. Diese führt jedoch über eine passähnliche Steigung, zum Ausgleich aber auch schöne Ausblicke aufs Meer und Salinen.
Piran bietet nur Touristenrummel und so streben wir Istrien entgegen.
An der Grenze wird ganz genau kontrolliert.
Da Wochenende ist, biegen mit uns etliche Mountainbiker rechts auf den Parenzana ab.
Trotz unserem Gepäck halten wir auf der groben Schotterpiste gut mit und biegen Richtung Umag ans Meer ab. Was für ein Trubel uns dort erwartet - nichts für uns .
Ein paar km außerhalb in Zabratanija breiten wir uns für drei Stunden mal in der Sonne aus und kassieren den ersten leichten Sonnenbrand.
Nachmittags haben wir nur noch 16 km bis zur Konoba Asterea, wo wir mit Fischpastete und gegrilltem Seebarsch verwöhnt werden.
Den Sonnenuntergang genießen wir an der Marmorgrotte, wo auch ein Wasserschlauch zum Duschen bereitliegt.
Dann noch die Isomatten auf die Holzbänke, uns warm angezogen und zum Schlafen hingelegt.
Ab Mitternacht wurde es dann doch ziemlich frisch und da half nicht mal mehr zusammen kuscheln.
eine Woche Urlaub mit Radeln, Schwimmen, Sonnen, Schlemmen,